Azorenhoch über Island!

Die „Gorch-Fock“ auf den Azoren vor Anker.

Seitdem wir auf den Azoren sind verschlechtert sich das Wetter von Tag zu Tag. Immer wieder Regen und nur kurzzeitig Sonne zwingen uns zum Umgewöhnen liebgewonnener Aktivitäten.

Morgens um 7:00 Start Richtung „Terceira“.

Mit dem 91 Seemeilen Törn nach „Terceira“ sind wir nochmals eine Insel weiter gesegelt. 13 Stunden schnelles Segeln waren trotz kabbeliger Welle, Regenschauern und Windböen eine sportliche Einlage die Spass gemacht hat. Im Hafen von „Praja do Vitória“ wurden wir von Ursel und Rainer, von der „Lille-Swan“ empfangen. Das war sehr schön und es gibt gleich viel zu erzählen. (PS. Ursel und Rainer sind mit ihrer damaligen „Thule“ schon einmal in 3 Jahren um die Welt gesegelt!👍)

„Lille-Swan“ Ursel und Rainer.

An eine Weiterfahrt Richtung Heimat ist im Moment nicht zu denken. Nicht nur wir warten auf die Passage nach Frankreich oder Südengland. Diese ginge am Besten, wenn sich ein Azorenhoch über uns bildet und wir dann auf der Westseite einsteigen. Leider ist das Hochdruckgebiet zur Zeit nahe Island und wir hätten permanenten Gegenwind aus Nordost. So warten auch wir noch, während sich die Azoren, besonders in „Faial auf Horta“, mit anreisenden Yachten aus der Karibik füllen.

Unser gepflegter Hafen in „Praja do Vitória“

Draußen weht ein kräftiger Nordwind mit Starkregen und Temperatur von max. 18 Grad. Unter Deck fühlen wir uns am besten aufgehoben. Dennoch gibt es immer etwas zu tun. So habe ich gestern in den Regenpausen 80 Liter Diesel per Handkarren von der 1,5 km entfernten Tankstelle angeschleppt. 4-mal bin ich gelaufen. Das macht eine Wanderung von 12km!😆 Bernadette hat lecker gekocht.🍛

„Vasco da Gama“ mit entschlossenem Blick! (…der mir noch fehlt!😆)

Ob wir noch eine Insel weiter segeln ist nicht entschieden. Letztlich entfernen wir uns damit noch weiter unserem Ziel zum Festland. Nur wenn die Zeit einer geeigneten Überfahrt zu lang werden würde, pendeln wir nochmals. Wir wünschen euch schöne Pfingsttage. Crew Elisa

Im Landeanflug über unserem Hafen.

12 Tage auf den Azoren!

Nun sind wir schon fast zwei Wochen mitten im Nordatlantik. Die erste Insel, „Santa-Maria“ haben wir nur kurz erkundet und bereits im letzten Blog-Beitrag berichtet. Seit ein paar Tagen sind wir eine Insel weiter auf „São Miguel“ im Hafen von „Ponta-Delgada“. Ein Segeltörn von 55 Seemeilen weiter nach Nord. Der Hafen ist sehr groß und wir haben sofort einen Liegeplatz bekommen.

Die grüne Azoreninsel „São-Miguel“.

Bei unseren ersten Einblicken ins Inselinnere hatten wir das Gefühl, diese Landschaft schon zu kennen. Es sieht so ähnlich aus wie in Österreich oder Bayern! Das ist wirklich schön, aber eben visuell nichts Neues. Nun müssen Details gefunden werden. Also haben wir mutig einen Motorroller gemietet und sind durch’s Land.

Nach 40 Jahren mal wieder Moped gefahren!

Zu Zweit auf einem „Kolbenquäler“ brauchte eine Zeit der Eingewöhnung. Es klappte aber gut und so war es ein besonderes Erlebnis für uns die vielen Kurven zu testen.

Der Bergsee „Lagoa-Azul“ war einst ein Vulkankrater und trägt Süsswasser.

„São-Miguel“ ist gross! Daher haben wir uns, gemeinsam mit unseren Segelfreunden Pauli und Tjebbe von der „SY-Minor“, noch ein Auto gemietet. Gleich bei der ersten, gemeinsamen Tour ging es in die Therme von „Lagoa do Fogo“. Badewannen Wasser aus heißen Quellen mit Schwefelgeruch.

Weiter östlich gibt es in „Furnas“ nochmals die Möglichkeit im 39 Grad warmen Wasser zu baden. Auch dieses Wasser ist durch vulkanische Aktivität aufgeheizt. Und weil es so schön war, haben wir mit einem Tag Pause auch hier nochmals ein Bad genommen.🌋

Baden im Wald, Tjebbe, Pauli und Bernadette!
„Furnas“ baden im heißen Quellwasser. Eintritt 8 € p.P. für 1 1/5 Stunden.
Wasserdampf aus dem Erdinneren. An vielen Stellen blubbert es aus dem Boden.
Tropisch, grün und saftig durch viel Regen!
Immer wieder Wasserfälle!
Nordküste!
Eine gepflegte Aussicht mit exotischen Bäumen.

Nun richtet sich unser Blick eine Insel weiter nach „Terceira“. Über 90 Seemeilen ist sie von uns entfernt. (roter Strich) Es wird ein ausgedehnter Tagestörn. Wenn sich die Wettervorhersagen weiter bestätigen, soll es am 23. Mai, früh Morgens losgehen.

9 Inseln haben die Azoren.

Mit einem großen Zirkelschlag wird man feststellen, dass wir uns um das 1150 Seemeilen (2130km) entfernte „Brest“ in Frankreich bewegen. Das könnte unser Rückweg werden und Brest ist verdammt weit weg. So habe ich auch immer ein Auge auf unsere Rückreise zum Festland. Wie muss die Großwetterlage aussehen, damit das ein guter Törn wird? Mein größtes Puzzle! Wir rechnen mit 8 – 12 Seetagen. Juni bis Juli soll die beste Zeit für eine solche Reise sein. Abwarten! ⛵️

Grünes Land, blaues Meer!

Die Bilder geben einen Eindruck von der Insel, „São Miguel“. Ob man so weit segeln muss um das zu sehen bleibt eine Frage. Schön ist es aber in jedem Fall hier. So sind wir gespannt was noch kommt. Wir werden wieder berichten. Alles Gute für euch.👋

Wie im Film!

🍾 heute vor einem Jahr,

am 13. Juni 2019 sind wir von unserem Heimathafen, Hooksiel gestartet. Ein Jahr: „segelreisemitelisa“. Wir erinnern uns noch an die Verabschiedungen mit euch und an die gut gemeinten Wünsche! Heute, nach 366 Tagen können wir sagen, dass diese bis hier in Erfüllung gegangen sind. Es war ein sehr schönes Segeljahr. Ging es doch immer der Sonne hinterher!

Eine Segelsaison ohne Ende!
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