…klar zum Ablegen!

Wasser und Diesel aufgefüllt, Lebensmittel gebunkert! Hafengebühr bezahlt. Die Guardia Civil war zwecks Abmeldung aus spanischen Gewässern bei uns an Bord. Nach 32 Tagen Gran Tarajal, Quarantäne sollten eigentlich heute, am 13.4.20 die Leinen Richtung Portugal gelöst werden! 5 Tage passender SW-Wind Richtung portugiesisches Festland sind laut Wetterbericht angesagt. Nun haben wir heute morgen unser Vorhaben kurzum abgebrochen!☹️

Wer in diesen Zeiten solch eine Reise plant, muss sich vorab informieren. So habe ich letzte Woche die Hafenbehörden in Portugal, die deutsche Botschaft, das auswärtige Amt und die zuständige Gesundheitsbehörde angeschrieben bzw. per Telefon angerufen. Schließlich haben wir ja schon lange Quarantäne in Spanien hinter uns! Das könnten wir ja sogar belegen. Kein Erbamen! Es kamen erstaunlicherweise überall schnelle Antworten mit der unmissverständlichen Tatsache, dass wir in ganz Portugal nicht in die Häfen dürfen!

Nach einem sehr freundlichen Telefonat mit dem TransOcean Stützpunktleiter „Matthias“ von der Südküste Portugal kam dann unsere finale Entscheidung. Er muss es ja wissen, er ist direkt dran und riet: „wenn ihr in Spanien einen guten Hafenplatz habt, bleibt dort und wartet noch- hier läuft zur Zeit nichts“! Nur ankern unter strenger Bewachung wäre möglich. Wasser und Treibstoffübernahme nur per Antrag an die Behörden. Lebensmittel nur über dritte Personen. Das gilt übrigens im Moment für alle weitern Länder und Häfen auf unserer Strecke. Letztendlich wären wir dann Vagabunden auf See- und das wollen wir nicht! Also Segelwind verstreichen lassen, Kaffee machen und weiter warten. Tut etwas weh, wir währen so gern gestartet.⛵️

…hier noch ein Bild von uns nach 5 Wochen Quarantäne. Na dann, frohe Ostern😜

Essen wir die restlichen Ostereier noch auf und schauen wir mal wie es weitergeht. Der Alarmzustand in Spanien ist übrigens bis zum 26. April verlängert worden, weitere 2 Wochen sind schon angekündigt.

„ALLES GUTE“ rufen wir laut in diese Welt, Crew Elisa.

…Anker auf? abwarten!

PS. Olaf, unser Segelfreund aus Hooksiel schrieb mal in seinem Kommentar: „In Freiheit gefangen“! Stimmt- aber wir sind nicht alleine. Fortsetzung folgt!

5 Kommentare zu „…klar zum Ablegen!

  1. Liebe Elisa Crew,
    In Niedersachsen ist nun amtlich, dass bis 6.Mai unsere Wassersportaktivitäten ruhen müssen. Das wird dann wohl eine kurze Saison. Im Radio habe ich eben gehört, dass Spanien ebenfalls bis Anfang Mai die Ausgangssperre verlängert hat. Das wird dann wohl auch Euch betreffen. Zum Glück haben wir keine Ausgangssperre. Wir haben seit Wochen wunderbares Hochdruckwetter und ein Ende ist noch nicht in Sicht. Das genießen wir im Garten und bei Fahrrad– und Motorradtouren. Ichngehe davon aus, dass im Mai viele Massnahmen in D zurück gefahren werden und wir dann auch zu den Booten kommen. Mein Eindruck beim Besuch von Supermärkten und Baumärkten ist, dass die Leute ängstlich sind. Sogar Blickkontakte werden vermieden. Lächeln bei Begegnungen im Markt gibt es kaum noch. Viele laufen bedrückt und wie gestört herum. Oldenburg hat heute eine Infektionquto von 0,08 % und keinen Toten. Die Genesungszahlen sind nicht berücksichtigt. Also warum diese Angst ?
    Bleibt zuversichtlich, denn die längste Zeit seit Ihr in diesem Hafen gewesen. LG zum Sonntag Olaf

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    1. …hallo Olaf, du hast es mit deinen Worten auf den Punkt gebracht. Wir freuen uns, dass ihr wenigstens raus dürft und somit eine gewisse Bewegung möglich ist. Spanien regelt das, wie bekannt, anders. Blickkontakte werden hier zudem auch vermieden. Unglaublich! Gruss Richtung Nord, Hans-Richard

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      1. Hallo Hans-Richard,
        Bist Du noch in der Whatts-App Gruppe des WSV?
        Unser Vorstand hat erreicht, dass wir mit entsprechenden Auflagen nun seit Mittwoch an unseren Schiffen arbeiten können. Nächste Woche soll ein Slipplan erscheinen. Die Schleuse beginnt den Betrieb ab 27.04.20. Inseln ansteuern ist noch nicht erlaubt. In der Yacht-online gibt es einen Artikel über geplante Verhaltensregeln für Segler. Viel leicht kannst Du diesen downloaden. Dazu sage ich nur, da tut sich etwas, aber komplizierter geht es nicht. Die Angst ist nach wie vor das beherrschende Element. Hoffe, Ihr haltet noch aus und bleibt zuversichtlich. Liebe Grüße auch an Bernadette von Olaf

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  2. Hallo Ihr Lieben, dies zu Lesen stimmt traurig. Es tut mir so Leid, dass ihr nicht los segeln könnt. So wie es aussieht, seid ihr auf den Kanaren besser dran als in Portugal. So langsam kann ich nicht mehr nachvollziehen, warum wir Segler so gefährlich sind. Wir liegen hier auch bereits seit 27 Tag fest, ohne persönliche Kontakte zu anderen Menschen. Einzig die Polizei kommt mit ihrem Powerdingi ein bis zwei Mal die Woche lang, um zu fragen, ob es uns gut geht. Ansonsten beschränken sich unsere Kontakte auf uns selbst und die Tiere, die uns besuchen. Aber auch hier will man noch zwei Wochen so weiter machen. Die notwendigen Reparaturen in Le Marin können wir nun in den Wind schreiben. So muss es bis Dezember auch ohne neuem Furler gehen und das dringende Coppercoat muss auch warten. Das ist im Grunde genommen Mist, aber was soll man machen. In Spanien will man die Leute wieder zur Arbeit lassen. In Deutschland dürfen die Leute spazieren gehen, reiten und segeln. Macron will 20 Uhr eine Rede halten, aber die zu erwartenden Inhalte sind bereits im Netz durchgesickert. Nun hoffen wir auf die anderen Inseln, damit wir zumindest Richtung Süden kommen, bevor die ersten Stürme einsetzen. Vielleicht sind sie ja weniger militarisiert und autoritär als Frankreich.

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    1. …hallo liebe Ricarda, hallo lieber Stefan, sprechen wir uns aus dem Herzen. So etwas hatten wir alle nicht eingeplant! Geht doch im Moment wirklich nicht viel. Gibt es zudem die Unsicherheiten um unsere Boote und manchmal unberechenbares Wetter. Wir lesen immer euren Blog und freuen uns über eure Erlebnisse und gemeisterten Hürden, die ihr bereits genommen habt. Dabei seit ihr uns ja, mit eurer Atlantiküberquerung, schon um einige Meilen voraus. Nun wünschen wir, dass sich die Lage entspannt, ihr die Zeit dort gut übersteht und richtige Entscheidungen trefft. Bleiben wir in Verbindung. LG HR

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